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Das Krav Maga Ganztagesseminar …

… hat mich selbst so begeistert, dass ich hier einen kleinen Bericht schreiben möchte 🙂

Bereits um 8.45 Uhr waren die ersten Teilnehmer vor Ort. Die beiden männlichen Teilnehmer kamen zuerst. Beide noch völlig ohne Erfahrung was Kampfsport oder Selbstverteidigung angeht. (Die perfekte Basis für mich!). Wenige Minuten später waren dann die ersten beiden Teilnehmerinnen da. Schon da zeichnete sich eine bunt gemischte Truppe ab. Da Samstags auch das ganz normale Training ist waren auch drei meiner regulären Teilnehmer mit von der Partie. Kurze Zeit später kam die dritte Teilnehmerin. Die letzte hatte verkehrsbedingt etwas Verspätung.

Während wir Männer uns in der Umkleide schon über Selbstverteidigung unterhielten drang lautes Gelächter aus der Damenumkleide, die Mädels hatten ihren Spaß.

Die erste Trainingseinheit – Krav Maga Grundlagen

Dann ging es direkt los und zwar mit Planks, gefolgt vom Bahnhofsspiel. In drei aufeinander aufbauenden Levels werden bereits die Reflexe spielerisch trainiert. Nach diesem Aufwärmspiel haben sich die regulär trainierenden Krav Maga Teilnehmer in eine Ecke der Trainingsfläche zurückgezogen und “ihr Ding” gemacht während es für die Selbstverteidigungs-Neulinge dann damit anfing die Grundposition zu lernen. Gefolgt vom ersten Krav Maga Secret – wie erweitere ich meine Schlagdistanz ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen. (Raucher haben hier klar Vorteile :)).

Die Basis war geschaffen und wir konnten direkt erste Schläge lernen. Im Krav Maga aber ohne Fäuste, sondern mit der sogenannten Palmfist kombiniert mit dem Ellenbogen. Ergänzt wurde dies mit geraden Tritten. Hierfür kam unser Hüpfball passenderweise zum Einsatz. Wie im Flug verging die Zeit. Die regulär Trainierenden waren mit ihrem Training am Ende und wir haben uns in die erste Pause mit Theorieeinlage begeben.

§32 StGB – Der Notwehrparagraph

Bei einem Kaffee und einer Banane oder einem Müsliriegel haben wir uns dann den Notwehrparagraphen vorgenommen und uns mit den Fragen beschäftigt:

Aber natürlich auch mit dem Grundsatz “Recht muss Unrecht nicht weichen”.

Die zweite Trainingseinheit – Krav Maga 360° Defense

Mit dem Grundwissen ausgestattet folgte zum Aufwärmen eine schweißtreibende Übung an sechs verschiedenen Stationen. Nachdem wir uns dann noch den Knietritt näher angeschaut haben folgte die sogenannten 350° Verteidigung. Zur Verblüffung aller Teilnehmer musste ich nichts erklären, weil diese Verteidigung schon jeder kann. Krav Maga bedient sich dabei natürlicher Reflexe und Bewegungen.

Nun lernten alle Teilnehmer sich wie eine Gazelle zu bewegen. Schnelle Vor-, Rückwärts- und Seitwärtsbewegungen sind in der Selbstverteidigung sehr wichtig und so kam die Bewegungslehre zum Einsatz. Die Synpasen glühten und die Teilnehmer schwitzten. Aber es hat sichtlich Spaß gemacht.

Eine Mittagspause ganz im Zeichen von Krav Maga

Bis auf einen Teilnehmer sind wir dann geschlossen zum Mittagessen. Der zu Fuß erreichbare Asiate war das Ziel. Bei leckerem Essen haben wir uns dann natürlich dem Krav Maga gewidmet und ich beantwortete Fragen wie “Woher kommt Krav Maga?”, “Wer hat Krav Maga erfunden?” oder auch “Was ist der Unterschied zwischen Krav Maga und anderen Kampfsportarten?”. Mit einem kleinen Schwenk zu meinen weiteren Tätigkeiten als Coach & Hypnotiseur machten wir uns dann auf den Weg  zurück zum Training.

Die dritte Trainingseinheit – Verteidigung gegen Würgen, Greifen und Klammern

Begann wie immer mit einer Aufwärmrunde. Diesmal waren die beiden im Trainingsraum stehenden Pfeiler im wahrten Sinne Dreh- und Angelpunkt der Aufwärmübung. Nun kamen endlich Nahverteidigungsübungen. Gegen Würgen, gegen T-Shirt greifen, gegen Schwitzkasten, gegen Festhalten der Hand. Sowohl Armhebel als auch wirkungsvolle Tritte und Schläge. Ein kleiner Exkurs zu den Schmerzpunkten wie Kehlkopf, Sola Plexus oder Augen war hier gleich mit eingebaut.

Eine Auge-Hand-Koordinationsübung mit Stöcken brachte ein klein wenig Erholung und eine gehörige Portion Spaß mit in die Runde. Gefolgt von Power in Form von Stockschlägen gegen das Polster und zwar so schnell und so kraftvoll wie möglich.

Theorie die Zweite – Eskalationstufen nach F. Glasl

In der zweiten Theorieeinheit lernten die Teilnehmer was Glas unter WIN-WIN, WIN-LOOSE und LOOSE-LOOSE versteht und was dies für die Selbstverteidigung bedeutet. Von Verhärtung über Taten statt Worte und Drohstrategien bis hin zu Gemeinsam in den Abgrund gingen wir die einzelnen Phasen durch. Dass Deeskalation manchmal auch mit Selbstbeherrschung zu tun hat und Nachgeben nur am eigenen Ego hängt wurde noch ausgiebig diskutiert. Ein kleiner Exkurs zur Coachingintervention der Musterunterbrechung zeigte eine mögliche Deeskalationsstrategie.

Nachdem alle Fragen rund um das Thema Selbstverteidigung beantwortet waren ging es in die vierte und letzte Sporteinheit.

Die vierte Trainingseinheit – Boden- & Mehrgegnerverteidigung

In der letzten Einheit ging es nochmals zur Sache. Zunächst erweiterten wir das Repertoir der Schläge und Tritte um beispielsweise die Hammerfist oder den seitlichen Tritt. Danach folgte dann der Bodenkampf und vor allem das schnelle Aufstehen und Wegrennen führte zu erhöhtem Puls der Teilnehmer. Zum Abschluss machten wir noch Sparring zunächst gegen einen Gegner und danach dann gegen zwei, so dass die Teilnehmer am eigenen Leib erfahren konnten was es bedeutet wenn plötzlich vier Hände und vier Beine gegen einen los marschieren.

Mit einem kleinen Exkurs zu Pfefferspray, Kubotan und anderen sinvollen oder nicht sinnvollen Waffen wurde diese Trainingseinheit ergänzt.

Pünktlich um 17.30 Uhr endete das Training und die Teilnehmer hatten noch bei einem Kaffee die Gelegenheit letzte Fragen zu stellen und sich antworten abzuholen.

Fazit dieses Tagesseminars

Tolle Teilnehmer, aktive Teilnahme, viele Fragen – Ein tolles Seminar. Jeder ist über sich hinaus gewachsen und jeder hat seine Kompetenz spürbar erweitert. Mehr kann sich ein Trainer nicht zum Ziel setzen. Mir hat es Spaß gemacht und die Teilnehmer wollten entweder für das nächste Seminar informiert werden oder haben sogar die Teilnahme am regulären Training signalisiert. Ein toller Samstag, an dem ich Menschen stark machen durften – TOP!

Ich bin stolz auf alle Teilnehmer.

Diesen Satz höre ich immer wieder von Interessenten beim Erstgespräch. Deshalb möchte ich diesen zum Anlass nehmen und einen Beitrag schreiben.

Was ist überhaupt ein Pazifist?

Nun ja wenn man Wikipedia glauben darf, dann ist ein Pazifist jemand der gegen Krieg bzw. bewaffnete Konflikte ist. Wenn das also korrekt ist, dann bin ich ebenfalls Pazifist. Eine strengere Position des Pazifismus ist gegen jegliche Gewalt. Und soll ich dir was sagen? Im tiefsten inneren bin ich sogar noch ein strenger Pazifist, denn ich bin der festen Überzeugung, dass in einem ethisch, moralisch hochentwickelten Land wie Deutschland Gewalt keine Lösung sein darf.

Wenn ich also Pazifist bin, wie kann ich Trainer für Selbstverteidigung sein?

Dazu möchte ich dir eine kleine Geschichte erzählen.

Es waren einmal zwei Ganoven im wilden Westen. Dieses lernten eines Tages eine Gruppe von Amish-People kennen. Weil der eine der beiden Ganoven sich in eines der Amish-Mädchen verguckte verbrachten die beiden viel Zeit bei den Amish und halfen ihnen selbst beim Aufbau von deren Kirche. Doch die Amish wurden immer wieder von Banditen heimgesucht. So richtig böse Banditen, aus Mexiko. Sie wollten die Amish aus diesem Tal vertreiben, da in diesem Tal viel guten Weidegras für deren Zuchtpferde vorhanden war.

Und immer wenn die Banditen ins Lager der Amishe kamen, dann mussten sich die Amish Männer in einer Reihe aufstellen. Belustigt davon, dass die Amish aller Gewalt abschworen und in der Sicherheit, dass den Banditen nichts passieren würde erniedrigten sie die Amish Männer durch Ohrfeigen. Diese ertrugen es mit Fassung und boten ihren Feinden noch Wein und etwas zu Essen an.

Bis zu dem einen Tag. Dem Tag, an dem die beiden Ganoven ebenfalls vor Ort waren und sich in die Reihe stellen mussten. Dann kam nämlich der Chef der Banditen und schlug den etwas kräftiger gebauten Ganoven ins Gesicht. Zu dessen Verwunderung zuckte der “Amish” kein bisschen, sondern quittierte dessen Angriff mit einem kräftigen Schlag, der den Banditen ins die Knie zwang. Das Lachen verstummte die Banditen zogen ab.

Sofort entbrannte unter den Amish eine Diskussion. Doch zum Schluss mussten sie einsehen, dass es Tage für Frieden und Tage für Gewalt gibt. Sie wurden von den Ganoven in Schießen und Kämpfen trainiert und schlugen die Banditen endgültig in die Flucht.

Wenn Du nun denkst “Die Geschichte kenne ich doch”, dann liegst Du sicherlich richtig. Es handelt sich um einen Film mit Bud Spencer und Terence Hill.

Dieser veranschaulicht meine Einstellung sehr gut. Ich bin Pazifist und verabscheue Gewalt. Deshalb würde ich auch niemals einen Streit beginnen. Dennoch habe ich keine Lust, dass jemand anders über mein Leben bestimmt, mich erniedrigt oder meine Familie bedroht. Deshalb bin ich Trainer für Selbstverteidigung. Ich möchte anderen Menschen ebenfalls die Möglichkeit zu geben ein unbeschwertes Leben zu leben. Deshalb ist mein Grundsatz:

Si vis pacem para bellum – Willst Du Frieden, rüste dich für den Krieg

Wenn Du also einer derer bist, die sich selbst als Pazifisten bezeichnen und deshalb ein Problem mit Selbstverteidigung haben, dann stell dir die Frage ob du lieber Opfer oder Macher sein willst. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Einstellung nur ein Glaubenssatz ist. Glücklicherweise können wir Glaubenssätze verändern. Diese Veränderung erleben meine Kravists in jedem Training.

Wenn also auch Du ein Macher sein willst, dann komm doch zum kostenlosen Probetraining vorbei.

 

Ich hatte heute Kontakt mit einer Mutter, die ihren Sohn zu unserem Training schicken wollte. Es gab bereits ein Vorgespräch und der Termin für das Probetraining stand schon seit längerem fest. Da ich nichts mehr gehört hatte fragte ich nochmals nach, ob der Termin stattfinden würde. Die Antwort machte mich irgendwie sprachlos und so habe ich mich entschieden dieses Thema mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Originalantwort der Mutter:

“Wir haben in den letzten Tagen nochmals Ihre Homepage angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass unser Sohn besser kein Training bei Ihnen besuchen sollte. Manche Aussagen auf ihrer Homepage spiegeln nicht die Werte wieder, die wir unseren Kindern vermitteln wollen. Wir sehen es beispielsweise so, dass Gewalt keine Lösung ist. Auf Ihrer Homepage treffen Sie eine andere Aussage.

Uns ist es wichtig das Selbstbewusstsein unserer Kinder zu fördern – Aber durch die Arbeit an deren Persönlichkeit und nicht über Gewalt. Ferner möchten wir nicht, dass unsere Kinder anderen Schmerzen zufügen, um aus einer Opferrolle herauszukommen. Wir vertreten hier als Eltern eine andere Haltung”

Nehmen wir die Stellungnahme mal Stück für Stück auseinander!

Welche Werte vermittelt Krav Maga

Fangen wir mal anders herum an. Welche Werte sollten Kinder und Jugendliche lernen? Nun in meinen Augen sollten Sie Selbstwirksamkeit lernen. Darunter verstehe ich, dass Kinder ihre Wirksamkeit erkennen. Sie können ihr Leben beeinflussen, in  jeder Sekunde, in jedem Moment. Schon diese Erkenntnis allein ist ein Quantensprung, denn mit diesem Mindset ist es nicht möglich Opfer zu sein. Ein weiterer Wert ist (Zivil-) Courage. Diese folgt der Selbstwirksamkeit auf dem Fuß. Denn wenn ich verstehe, dass ich im Leben wirken kann, dann kann bin ich bereit auch für mich und andere einzustehen. Und auch wenn ich noch zig Werte aufzählen könnte, die ich als wichtig erachte, so beschränke ich mich noch auf einen Dritten und der ist Ehrgeiz. Auch dieser Wert hängt unmittelbar mit der Selbstwirksamkeit zusammen. Wenn ich meinen eigenen Lernfortschritt erkenne, dann stelle ich fest, dass ich alles erreichen kann, wenn ich genug Ehrgeiz aufbringe.

Und was hat das nun mit Krav Maga oder Selbstverteidigung zu tun? Na einfach alles. Die Lernkurve bei Krav Maga ist extrem steil. Erfolge gibt es nach jedem Training. Die Selbstwirksamkeit ist nach wenigen Trainingseinheiten erkennbar. Mut sich auch in brenzligen Situationen zu behaupten entsteht spielerisch und den Ehrgeiz entwickeln Kinder und Jugendliche durch den schnellen Lernfortschritt innerhalb der ersten Trainings.

Ist Gewalt eine Lösung?

Im NLP gibt es einen Grundsatz der lautet: “Es gibt kein falsches Verhalten, es gibt nur den falschen Kontext”

Lass uns über diesen Grundsatz mal nachdenken. Im Kern geht es darum nicht das Verhalten zu kritisieren, sondern wenn überhaupt dann den Kontext. Ein Kind beispielsweise, welches im Haus herum tobt und schreit verhält sich im Volksmund “daneben”. In Wahrheit zeigt es ein Bedürfnis und eventuell muss nur der Kontext geändert werden “Geh doch raus auf dein Trampolin und hüpf ein bisschen” und schon ist das toben, schreiben und Spaß  haben absolut ok.

Noch ein Beispiel gefällig? Ein Chef der völlig cholerisch in der Firma herum schreit und Mitarbeiter schubst ist völlig “daneben”. Dieselbe Person in einer anderen Situation, vielleicht mit den Kindern auf der Straße unterwegs und die Kinder werden von jemandem Fremden mit einem Messer angegriffen ist mit dem cholerischen Schreien und Schubsen völlig in Ordnung.

Du glaubst nicht, dass sowas passieren kann? Dann schau mal auf Youtube!

Gewalt ist eine Lösung (im passenden Kontext)

Gewalt ist also definitiv eine Lösung und da stehe ich dazu. Dafür wurde ich Trainer für Selbstverteidigung, um Menschen stark zu machen. Normale Menschen, den  Nachbar von nebenan oder eben Kinder. Gewalt ist die einzige Lösung. Es geht nicht darum immer und überall gewalttätig zu sein, sondern zu lernen den Kontext richtig einzuschätzen und dann Gewalt als eine Lösung in Betracht zu ziehen.

Selbstverteidigung vs. Persönlichkeitsentwicklung

Ich möchte hier mal eine These in den Raum werfen. Was wäre wenn Selbstverteidigung eine Art wäre Persönlichkeit zu entwickeln? Aber Persönlichkeitsentwicklung wird vermutlich nur bedingt zu Selbstverteidigung nutzen. (Ok, zugegebenermaßen ist NLP rhetorische Selbstverteidigung, aber das ist ein anderes Thema). Wenn diese These also stimmen würde, dann würde es ja heißen Selbstverteidigung steigert die Verteidigungskompetenz und die Persönlichkeitsentwicklung. Wäre also ein effizienter Weg der Persönlichkeitsentwicklung, richtig?

Aber stimmt diese These? Naja, dazu musst Du ja nur den Text von oben lesen. Selbstverteidigung transportiert Werte, Selbstverteidigung steigert das Selbstbewusstsein und Selbstverteidigung führt zu Selbstreflexion, Körperwahrnehmung und körperlicher und mentaler Fitness.

Kann anderen Schmerzen zufügen einen aus der Opferrolle holen?

Oh Mann, der Satz hat getroffen. Weil an diesem Satz habe ich gesehen, dass die Frau Selbstverteidigung nicht im Ansatz verstanden hat.

Was tun gewalttätige Jugendliche? Was tun Schläger auf Festern? Was machen Gewalttäter durch ihre Taten? Richtig, sie versuchen ihre Opferrolle zu überwinden indem sie andere erniedrigen. Sie machen andere runter, um ihr eigenes Ego zu heben. Und, funktioniert es? NEIN! Kann es gar nicht, weil das eigene Ego ja nicht gesteigert wird, sondern es bleibt auf derselben Ebene. Nur während diesem kurzen Moment der Gewalttat gibt es ein kleineres Ego (das des Opfers).

Also was lernen meine Kravists bei mir? Sie lernen wie man mit Deeskalation viele Situationen ohne Gewalt lösen kann. Sie lernen aber auch die Situationen richtig einzuschätzen und zu erkennen, wenn eine Situation nicht deeskaliert werden kann und haben dann aber die richtigen Werkzeuge an der Hand, um dem Ego des Gegners einen Knacks zu verpassen. Mehr ist meist nicht nötig, damit der Angriff abgebrochen wird.

Mein Fazit

Auch mein Fazit kommt aus dem NLP 🙂

Jeder Mensch hat sein eigenes Modell der Welt. Das ist weder gut noch schlecht, das ist einfach so. Und nach einem anfänglichen Ärger, den ich über diese Absage erstmal verdauen musste habe ich nun verstanden, dass diese Mutter einfach nur ein anderes Modell der Welt hat. Sie hat das Recht auf diese Meinung und ihre Entscheidung. Muss ich es verstehen? Nein. Kann ich damit Leben? Ja!

In diesem Sinne hoffe ich, wenn Du diesen Artikel liest erkennst Du den Mehrwert von Krav Maga bzw. Selbstverteidigung sowohl für die Selbstverteidigung als auch für die Persönlichkeitsentwicklung.

Das Geheimnis der Einfachheit von Krav Maga liegt in den Grundsätzen. Einige dieser Grundsätze stammen von unseren Wurzeln YCF!, bei denen wir unsere Instructor-Ausbildung absolviert haben. Einige haben wir ergänzt und so in unser Hammerfist System integriert. Dieser Beitrag soll wirklich für alle geeignet sein. Für absolute Anfänger, für Kampfsportler und genauso für erfahrene Kravists. Viel Spaß beim Lesen!

#1 Fight the highest danger first

Der vielleicht wichtigste Grundsatz in unserem System ist “fight the highest danger first”. Wenn Du gewürgt wirst, dann hast Du ca. 3 Sekunden bis Du das Bewusstsein verlierst. Es macht daher wenig Sinn sich auf andere Körperteile zu stürzen, als auf die, die gerade dein Leben bedrohen. In unserem Training arbeiten wir gemeinsam daran, dass unsere Teilnehmer genau dies absolut intuitiv umsetzen. Für überlegen bleibt in dieser Situation keine Zeit.

#2 A Kravists defense always causes pain to the attacker

Eine klassische Verteidigung schützt in der Regel den Verteidiger. Das Ergebnis ist ein abgewehrter Angriff und damit wieder die Herstellung der Ausgangssituation. Das ist bei uns anders. Jede Verteidigung von unseren Kravists ist darauf ausgelegt dem Angreifer schmerzen zu verursachen. Die Idee ist einfach. Der Angreifer geht davon aus ein Opfer gefunden zu haben, das Kennzeichen eines Opfers ist Wehrlosigkeit. Unsere Kravists beweisen dem Gegner, dass er sich mächtig verschätzt hat. Damit verändert sich die Situation grundlegend zu Gunsten des Kravist.

#3 few defenses solve many attacks

Bei vielen Selbstverteidigungs-Trainings giltst Du als Meister, wenn Du für einen Angriff unzählige Verteidigungen kannst. Wir haben hier eine völlig andere Denkweise. Wir arbeiten daran so wenige Verteidigungstechniken wie möglich zu haben und diese dafür so oft im Training  zu trainieren wie möglich. Dabei sind unsere Lösungen immer nur ein Vorschlag. Die Kravists üben diese, sollte jedoch einer unserer Kravists mit diesem Bewegungsablauf nicht klar kommen entwickeln wir für jeden Kravist seine persönliche Lösung.

Schon Bruce Lee sagte: “Ich fürchte nicht den, der 1000 Tritte 1x geübt hat, ich fürchte den, der einen Tritt 1000x geübt hat”

Dieser Logik folgen wir 100%ig. Einzige Ausnahme, wir geben dir grundsätzlich einen Plan B an die Hand. Sollte der einstudierte Lösungsansatz nicht funktionieren, dann hast Du zumindest eine Alternative zu Hand.

#4 If a solution doesn´t work do something different

Zu deutsch: “Wenn etwas nicht funktioniert, dann tue etwas anderes”. Diesen Grundsatz haben wir aus dem NLP für uns adaptiert. Das ist auch der Grund, warum wir im Training diverse Nahkampftechniken immer und immer wieder trainieren. Die Befreiung aus einem Angriff ist nur die halbe Miete, die Kontrolle der Situation ist genauso wichtig. Wenn Du also eine Verteidigung nicht so funktioniert wie erwartet wirst Du bei uns darauf vorbereitet sein etwas anderen anzuwenden. Wir bringen dir kein Kochrezept bei, sondern wie Du mit den dir zur Verfügung stehenden Zutaten ein Gericht kochen kannst, das deinem Gegenüber ganz und gar nicht schmeckt.

#5 keep it simple

Oft werden extrem komplexe Verteidigungsstrategie eingeübt. Unsere Meinung dazu ist ganz einfach. Es muss nicht schön aussehen und soll nicht kompliziert sein, es muss funktionieren. Das spiegeln uns neue Teilnehmer immer wieder, Sätze wie “Das geht so einfach?” oder “Ich muss nur das machen, damit ich mich befreien kann?” gehören zum Standard. Wir beschränken uns auf ganz einfache Bewegungsabläufe, die dich wirksam aus jeder Situation befreien.

Für Situationen, in die man besser nicht kommen sollte, beispielsweise den sogenannten Sleeper Hold, trainieren wir mehr die Vermeidung und weniger die Befreiung, denn das halten wir für die bessere Strategie. Getreu dem Motto “keep it simple”

#6 It´s easier to fight, than to be a victim

Dies ist unsere tiefste Überzeugung. Viele unserer Teilnehmer wurden zur Gewaltfreiheit erzogen, dementsprechend fällt kämpfen sehr schwer. Bereits nach wenigen Trainingseinheiten findet jedoch ein Umdenken statt. Denn in Wahrheit ist es einfacher zu kämpfen als ein Opfer zu sein. Die Entscheidung zu kämpfen benötigt Sekunden der Überwindung und Minuten der Tat. Die Entscheidung ein Opfer zu sein kann Jahre der psychischen Belastung oder schlimmeres zur Folge haben.

Ein vielzitiertes Motto an dieser Stelle: “Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!”

Allerdings gibt es Einschränkungen. Wenn Du nur ausgeraubt wirst, dann solltest Du für eine Geldbörse mit 300 Euro oder für ein Handy im Wert von 800 Euro nicht dein Leben aufs Spiel setzen. Wo Du die Grenze ziehst obliegt dir, aber auch hier geben wir im Training eine Empfehlung.

#7 Violence is a solution

Gewalt ist eine Lösung. Aufbauend auf #6 ist für uns Gewalt ganz klar eine Lösung. Natürlich nicht in einem normalen sozialen Umfeld. Weder in der Beziehung, noch in der Erziehung oder sonst irgendwo sollte Gewalt eine Lösung sein. Der Angriff einer anderen Person mit der Absicht dir oder einem Dritten Schaden zuzufügen ist jedoch keine gesellschaftlich akzeptierte Situation und entsprechend ist in einer solchen Situation Gewalt eine Lösung. Du bist in diesem Fall auch definitiv kein Aggressor, selbst wenn Du Gewalt ausübst. Der Angreifer entscheidet sich für diesen Weg. Würde er dich in Ruhe lassen, würdest Du keine Gewalt ausüben. Er ist und bleibt also der Aggressor, nicht Du!

Hier trifft ein Zitat aus meiner Kindheit am Besten: “Was Du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu!”

Dieser Spruch gilt ganz klar für den Aggressor.

Sicherlich könnte ich noch weitere Grundsätze aufzeigen, aber ich wollte hier keine vollständige Liste aufzeigen, sondern nur die wichtigsten Grundsätze.

Also falls Du mal in oder um Albstadt unterwegs sein solltest, dann meld dich doch und komm unverbindlich vorbei. Wir freuen uns auf dich.

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